Letztes Jahr fing alles an…
…um kurz vor 16 Uhr kommt er die Treppe in die erste Etage im Cafe Europa in der Düsseldorfer Altstadt hoch. Am Montag aus Australien nach Holland geflogen, machte er noch einen Abstecher zu seiner Mutter, ehe er von Michael Wevelsiep abgeholt und nach Düsseldorf gebracht wurde. Mit einem kurzen Sommerhemd bekleidet und gewohnt locker begrüßt er die anwesenden Pressevertreter. Aus dem fernen Australien, 35 Grad ins frostige Düsseldorf, fast 0 Grad. Schneeregen. „Mir ist in der Tat überall warm, auch hier“, lächelt er und antwortet dabei sicher auf die Fragen der Kollegen. Das überraschende, er war eigentlich schon letzte Saison ein Panther. Sein Freund, Pepijn Mendonca – Panther Headcoach 2018 – rief ihn oft letztes Jahr an und fragte nach seiner Meinung. „Bis er mich dann gefragt hat, ob ich mir nicht vorstellen konnte, den Headcoach der Panther zu machen“, erinnert sich der Footballlehrer, und das brachte ihn eben an diesen Tag, Donnerstag, den 17.Januar 2019, um kurz vor 16 Uhr in die erste Etage im Café Europa.
Die ersten Termine stehen dabei schon lange fest. Heute,Samstag 19 Uhr fandt das offene Teammeeting in der Düsseldorfer Jugendherberge, in Düsseldorf-Oberkassel, statt. „Ich bin sehr gespannt auf diesen Abend. Wir als Panther können den Spielern sehr viel bieten. Tolle Trainingsmöglichkeiten, gekreideten Spielflächen, Videomeetings um nur einige Dinge zu nennen. Die Panther sind ein sehr traditionsreicher Verein und in den letzten vier bis fünf Jahren habe ich gesehen, dass zwar nicht alles vorhanden war und wir haben Baustellen, aber wir haben auch Potential, die Stadt Düsseldorf ist mit dabei, was sehr wichtig für uns ist und man kann in den nächsten Jahren was aufbauen, was mir Freude machen wird“, er weiß aber auch, dass die Panther in den letzten Wochen einige Spieler verloren haben. „Wenn Spieler nicht hier sein wollen, dann müssen sie woanders spielen. Das, was passiert ist, ist Vergangenheit, wir schauen jetzt nach vorne“. Die Zukunft sind neue Spieler, neue Trainer und auch Importe, die die Fans der Panther gerne wiedersehen wollen. „Einige Spieler wollen natürlich zurückkommen, aber entschieden ist natürlich noch nichts. Eins ist klar: Wir müssen die vier besten Amerikaner der Liga haben und deswegen lassen wir uns Zeit und schauen um uns, was wir machen können.“
In der kommenden Woche wird dann direkt der Trainingsauftakt sein. „Wir werden direkt mit dem Wintertraining anfangen“, erklärt der Australier. Viel Laufen und viel Krafttraining werden in den ersten Wochen auf dem Plan stehen. Eine wichtige Voraussetzung, um in der ersten Liga mithalten zu können. „Es ist wichtig für uns zu sehen, wie athletisch unsere Spieler sind, um das Training dann individuell zu gestalten. Wenn man körperlich fit ist, dann ist es auch leichter zu spielen. Meine Philosophie ist es, einfachen Football zu spielen und körperlich überlegen zu sein“.
Auf ein Ziel in der Liga möchte sich der 53 jährige dagegen nicht festlegen. „Als ich damals in Dresden war, war es genauso. Wir wollten immer das Beste aus unserem Spiel machen, immer das Beste geben. Das ist das Ziel. Alles andere zu sagen, wäre Bullshit, ich weiß ja noch nicht mal, was für ein Team ich habe“.
Ein paar Worte für die Panther-Fans möchte er nicht vergessen. „Ich bin sehr glücklich hier zu sein, bei einem tollen, traditionsreichen Verein, wie die Panther. In die Playoffs zu kommen, oder noch weiter, geht nicht von heute auf morgen, aber ich glaube an das harte Arbeiten an Prozessen und an Zielen“. John Leijten, am Samstagabend geht es los…
John Leijten, 53 Jahre alt, geboren in Geelong, Australien, aufgewachsen in Tilburg, Niederlande
Spieler:
1984 – 1986 Tilburg Steelers
1984 – 1990 Rotterdam Trojans
Trainer:
1991 – 1994 Defense Coach Tilburg Steelers, Meisterschaft 1991 und 1992
1994 – 1999 Headcoach Vugh Black Rhinos
2000 Defense Coordinator Cologne Crocodiles, Meisterschaft 2000
2001 – 2007 NFL Europe – Amsterdam Admirals
2008 Football Camps in Australien
2009 Defense Coach Aix-en-Provence
2014 – 2017 Headcoach Dresden Monarchs
2010 – Headcoach Australische Nationalmannschaft
2018 Headcoach Düsseldorf Panther
Und noch ein neuer Trainer im Team…
…den Ring, den er trägt, ist ein ganz besonderer “Klunker”. Er ist groß und füllt scheinbar seine ganze Hand aus. Der Besitzer ist stolz ihn zu tragen. Nein, es ist kein Superbowl-Ring, den alle Sieger des Endspiels in den Staaten bekommen, sondern ein Ring für die Meisterschaft in der AFC. „Den Superbowl habe ich leider mit den Raiders gegen die Buccaneers verloren“, erinnert sich Tim Johnson an seine Zeit vor fast 20 Jahren in der NFL zurück. Seine Stationen in der besten Liga der Welt lesen sich wie ein Traum jeden Footballers: Baltimore Ravens, Chicago Bears, Oakland Raiders, und – na klar – 2002 war er schon mal in Düsseldorf, als er von den Bears zu Rhein Fire geschickt wurde und am Rhein eine Spielzeit im Rheinstadion spielte. „Die Stadt, die Fans und das Rheinstadion sind was ganz besonders für mich. Ich liebe sie immer noch!“, erklärt Johnson. Als er erfährt, dass es das gute alte Rheinstadion nicht mehr gibt, werden seine Augen größer und er kann er nicht fassen. Egal, Tim Johnson ist wieder in Düsseldorf und trainiert in der kommenden Saison die Linebacker der Düsseldorf Panther.
Mit seiner Familie und seinen vier Kindern – seine Frau kommt aus Düsseldorf – lebt er seit Dezember letzten Jahres im schönen Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel. Tim ist mit seiner NFL-Vergangenheit und seiner Erfahrung im Football sicher ein Glücksfall für die Düsseldorf Panther. „Es ist so schön wieder hier zu sein, und dem Verein und den Panther-Spielern etwas von meinem Wissen zu geben“, diktiert er in die Mikrofone, aber er weiß auch, was die Fans hören wollen. „Ich liebe diese Stadt und die Tradition, die die Panther haben. 1978, Europas ältester Football-Verein, das ist einfach Wahnsinn und was Besonderes. Auch ich bin so alt, die Organisation ist sehr gut, eine große Familie. Wir werden nun alles tun, um als Team in Düsseldorf erfolgreich zu sein“.
Johnson wird das Coachen, was er sein ganzes Footballleben gespielt hat. „Natürlich werde ich die Linebacker trainieren“, betont er, und an die Fans gewandt: „Bitte kommt ins Stadion und unterstützt uns, lasst uns unsere Heimspiele zu einem Vorteil für uns machen. Wir werden alles geben, die Panther sind Düsseldorfs Footballteam!“
Welcome in Düsseldorf bei den Raubkatzen, Tim Johnson.
Tim Johnson, geboren am 7.Februar 1978 in Fairfield, Alabama
NFL:
Baltimore Ravens 2001
Chicago Bears 2001-2002
D4Y wünschen John und Tim bei den bevorstehenden Herausforderungen viel Glück!